Leb du dein Leben – ein Satz, der einfach alles beeinflusst

Ein kleiner Satz mit einer großen Wirkung für mich. Was dahinter steckt und was er für mich bedeutet, erfährst du ausführlich in diesem Blogartikel. Wie es zu diesem Leitsatz durch meinen Papa kam, wie er Einfluss nimmt auf meine Karriere und wie dieser Satz dazu beiträgt, dass ich noch bewusster und intensiver für meine Träume losgehe, um mir diese zu erfüllen und so mein Leben nach meinen Vorstellungen zu leben.

Mein Papa

“Leb du dein Leben” – Mein Papa am 07.03.2021. Keine 4 Wochen später war er tot.

Meine Welt ist zusammengebrochen. Ich weiß nicht, wie es dir geht. Aber ich hatte mich bis dahin noch nicht aktiv mit dem Thema Tod auseinandergesetzt. Ich weiß auch nicht, ob man sich wirklich darauf vorbereiten kann. Und es kam für uns sowieso sehr unerwartet, im wahrsten Sinne über Nacht. Am Gründonnerstag, am 1. April.

Mit einem Schlag war alles anders. Ich wusste nicht wohin mit meinen Gefühlen. Es fühlte sich an, als würde ich innerlich verbrennen. Ich konnte und wollte da nicht alleine durch. Natürlich haben meine Mama, mein Bruder und ich uns gegenseitig unterstützt und meine Freunde waren auch für mich da. Aber ich habe mir zusätzlich professionelle Unterstützung bei einer Heilpraktikerin für Psychotherapie geholt. Danke Saida!

Warum erzähl ich das überhaupt? Um mich und dich daran zu erinnern, wie wertvoll die Zeit mit unseren Lieben ist und dass wir diese Zeit nicht als selbstverständlich hinnehmen dürfen. Und gleichzeitig um mich und dich daran zu erinnern, wie wichtig es ist, unser eigenes Leben zu leben. Dieser Satz “Leb du dein Leben”, den mein Papa mir in unserem letzten Vater-Tochter-Gespräch gesagt hat, hat sich regelrecht eingebrannt in meinen Kopf. Und auf einmal bekommen viele Sätze, die ich so gehört und gelesen hatte, eine ganz neue, tiefere Bedeutung:

#lebdeinleben

#seiduselbst

#folgedeinemherzen

#beyourself

#behappy

#befree

#liveyourlife

#livelikenobodysjudging

#followyourdreams

#listentoyourheart

So versuche ich seither diesen Sätzen mehr und mehr Bedeutung zu verleihen und mein Leben danach auszurichten. Und ich wünsche mir, dass ich damit viele andere Menschen inspirieren kann, das ebenso zu tun.

 

Vater und Tochter auf Parkbank

Zu Besuch bei meinem Papa auf Reha.

 

 

 

Mein Job

Leb du dein Leben – 9 Monate später war ich arbeitslos.

Wow, ok. Was war das für ein Jahr?

Kennen wir das nicht alle? Wir stecken in unserem Alltags-Hustle und beschweren uns über allerlei Dinge. Der Chef nervt, die Kollegen sind anstrengend, die Deadlines rücken näher, aber die Projekte gehen einfach nicht vorwärts. Der Druck steigt, der Spaß an der Arbeit bleibt auf der Strecke. Wie oft nimmt man den Stress und den Ärger dann mit nach Hause? Ist vielleicht unfair zu seinen Liebsten oder Freunden? Man hält durch und will es allen recht machen. Sport? Quality time? Freunde treffen? Zeit für sich? Fehlanzeige, keine Zeit. Und wofür? Dafür, dass man gefeuert wird, wenn es in der Firma eng wird und man auf der Gehaltsliste zu weit oben steht.

Aber auch hier musste ich wieder an meinen Papa denken und einen Satz, den er häufig in schwierigen Situationen gesagt hat: “Wer weiß, wozu es gut ist.” Und wieder mal hat er recht. Das Universum gibt uns nicht solche Aufgaben, um uns zu ärgern, sondern um uns auf das Next Level zu katapultieren. Ich verstehe die Botschaften nicht immer gleich und brauche manchmal ein paar Anläufe, aber wenn es dann “geschnaggelt” hat, HEUREKA und HIGHER SELF ON, wie Archimedes und Laura Seiler so schön sagen.

So hatte ich mich letztendlich über die Kündigung gefreut, dankbar die neu gewonnene Freiheit angenommen und erst einmal Pause gemacht. Denn hell yes, 2021 war verdammt anstrengend.

 

 

Die Business-Simone

 

 

 

 

Meine Traumerfüllung #1 – der Hund

Leb du dein Leben – 1 Jahr später habe ich mir einen Traum erfüllt und mir einen Hund geholt.

Als ich ein kleines Mädchen war, kam meine Familie auf den Hund. Als ich 5 Jahre alt war, bekamen wir eine französische Bulldogge, Lotti. Die Wucht in Dosen. Ich liebte dieses kleine Tier, auch wenn ich in dem Alter den Umgang mit einem Haustier noch nicht so richtig verstanden habe. 15 Jahre später mussten wir sie leider gehen lassen. Seither hatte ich mir wieder eine französische Bulldogge gewünscht. Aber Studium, Job, Reisen, alleine leben, etc. hatten es viele Jahre nicht möglich gemacht. Aber nun war es soweit. Es ist März 2022 und ein Traum geht in Erfüllung. Ich bekomme meinen ersten eigenen Hund, eine französische Bulldogge namens Bindy. Schließlich musste es ja etwas Gutes haben, dass ich jetzt viel Zeit zuhause hatte.

8 Wochen war Bindy alt, als sie bei mir eingezogen ist. Was für ein Abenteuer! Hol dir einen Welpen und dein Leben steht Kopf… ;) Und mit Bindy hat mir das Universum gleich die nächste Aufgabe geschickt, denn nach wenigen Tagen hatte ich den Verdacht und nach 2 Wochen die Bestätigung, dass sie taub ist. “Herrje, hört das denn niemals auf? Kann auch einfach mal was gut gehen?”, dachte ich mir. Aber auch hier gilt: Positiv bleiben, denn wer weiß wozu es gut ist? Ich durfte mit und durch Bindy schon so viel lernen. Über achtsame Hundeerziehung, über taube Hunde, über mich, wie das alles mit meinem Yogaweg zusammenhängt, … Und zu was gehörlose Hunde alles in der Lage sind. So kommt es, dass Bindy und ich ab März eine Ausbildung zum Therapiebegleithund in Linz machen. Ohne Bindy hätte mich der Weg nie dorthin geführt.

 

 

Hund am See

Klein Bindy mit 19 Wochen

 

 

 

 

Meine Traumerfüllung #2 – die Reise

Leb du dein Leben – 1,5 Jahre später bin ich nach Schottland gereist. Mit Papa, nur anders.

Mein Papa und ich waren gerne zusammen unterwegs. 2019 zuletzt in Irland. Als nächstes hatten wir uns Schottland vorgenommen, doch dann kam Corona und danach war die Möglichkeit für immer gegangen.

Wie ihr mittlerweile wisst, hatte ich 2022 viel Zeit zum Nachdenken und dann kam ich auf eine Idee. Ich würde mit Papa nach Schottland fahren, nur anders. So ziemlich zeitgleich, als das mit meinem Papa passiert ist, habe ich mir einen anderen großen Wunsch erfüllt. Ich habe mir einen VW Camper zugelegt. Und weil es fast taggenau war, heißt mein Bus nun Kurtcamper, denn mein Papa hieß Kurt. In Würzburg wurde es Sommer und Temperaturen über 40 Grad waren vorhergesagt. Da sah ich mich schon mit dem Welpen den ganzen Sommer im Wohnzimmer sitzen. Also habe ich Bindy in Kurtcamper gepackt und wir sind einfach losgefahren. Ein bisschen Bammel hatte ich schon. Aber ich habe alles gut durchdacht und vorbereitet, sodass nichts schiefgehen konnte. Und wenn doch, wäre ich einfach wieder heimgefahren. Das war aber nicht nötig. 5 Wochen waren wir insgesamt unterwegs und wir hatten eine geniale Zeit. So habe ich den Sommer mit zwei erfüllten Wünschen und mit meinem Papa (nur anders) in Schottland verbracht.

 

 

Schottische Landschaft

Auf der Reise am Kilt Rock – Isle of Skye

 

 

 

 

Meine Traumerfüllung #3 – mein Business

Leb du dein Leben – 1 Jahr und 9 Monate später hab ich mich endlich selbständig gemacht

Kein du musst dies, du musst das. Ich muss gar nix. Ich will…

Als Manager musst du hart sein, musst du dich durchsetzen, musst du die Ellenbogen ausfahren, musst du mit dem Kopf durch die Wand. Das waren einige der Ratschläge, die ehemalige Chefs mir gegeben haben. Sie haben es sicher gut gemeint, mir damit aber nicht gut getan. Von Anfang an in meiner Karriere im Marketing hatte ich das Gefühl, ich sei nicht richtig so wie ich bin. Eigentlich ging es schon früher noch während des Studiums los. Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einem Professor, in dem es darum ging, warum wir Studenten eine bestimmte Entscheidung getroffen haben. Mit Bauchgefühl brauchte ich nicht zu argumentieren. In den Augen des Professors war das schlichtweg falsch, so könne man keine Entscheidungen treffen, nur Fakten würden zählen. Heute, 20 Jahre später, weiß ich, dass das Quatsch ist. Natürlich sind Zahlen, Daten und Fakten wichtige Grundlagen, um eine Entscheidung treffen zu können. Aber ebenso wichtig ist das Bauchgefühl. Es trifft die Entscheidung sogar noch schneller als das Gehirn und hat eigentlich immer recht. Und wenn man konstant gegen seinen Bauch entscheidet, verlernt man nicht nur, auf seine Intuition zu hören, sondern es kann sich auch negativ auf Körper und Geist auswirken und zu Krankheit führen. (Bandscheibe lässt grüßen.) Dass Orthopäden dabei nicht immer die größte Hilfe sind, erzähle ich hier.

Deshalb stand für mich nach der Kündigung fest: Jetzt oder nie. Ich wollte es versuchen und mich selbständig machen. Und so startete ich am 22.11.22 mit der Vision, so vielen Menschen dabei zu helfen ein gesundes, schmerzfreies, glückliches Leben zu führen. Mit Yoga. Und nicht zwangsläufig auf der Matte.

 

 

Frau in Yoga Pose

Die Yoga Simone

 

 

 

Fazit

Und hier schließt sich für mich der Kreis. “Leb du dein Leben” ist für mich der Schlüsselsatz. Und er kann es auch für dich sein. Viele Kleinigkeiten, von denen ich dachte, das ist halt so, das macht man halt so, das geht schon noch, da muss ich irgendwie durch, das wird schon noch werden, das muss ich noch irgendwie schaffen, etc. haben dazu geführt, dass mein Körper irgendwann nicht mehr klar kam und den Stress nicht mehr ausreichend kompensieren konnte. Und ich habe zu wenig auf mich aufgepasst, bzw. noch nicht verstanden, was ich tun kann und muss um gut für mich zu sorgen. Das Ergebnis? Mein Körper hat auf Stress, langes Sitzen, Druck von außen und den ich mir selbst machte letztendlich mit einem Bandscheibenvorfall reagiert und mir gesagt: „So, Madame, Schluss jetzt. Du hast jetzt Pause. Ob du willst oder nicht.“ Verstanden hab ich das erst hinterher.

Will ich damit sagen, dass man gleich seinen Job kündigen soll? Nein, gewiss nicht. Ich bin dankbar für alle Erfahrungen, die ich machen durfte und alles, was ich gelernt habe. Nur dadurch konnte ich mir viele Dinge ermöglichen und bin ich heute die Simone, die ich bin. Aber mein Fokus und meine Prioritäten haben sich verändert. Und auch deshalb werde ich versuchen, mir weiterhin so viele Wünsche wie möglich zu erfüllen. Und zwar jetzt, nicht später. Übrigens auch so ein kluger Satz von meinem Papa: „Streiche das Wort ’später‘ aus deinem Wortschatz!“

Leb du dein Leben ist also mein Leitsatz und Yoga mein Weg. Wie das für mich zusammenhängt, erzähle ich euch in meinem nächsten Blogbeitrag. Stay tuned!

 

Und du?

Wie geht es dir? Lebst du schon dein Leben oder eines, das andere von dir erwarten? Hast du dich in einigen meiner Geschichten vielleicht wiedererkannt? Lass gerne einen Kommentar da und wir tauschen uns aus und teilen unsere Erfahrungen. Denn „Sharing is caring!“ Ich würde mich jedenfalls sehr darüber freuen, von dir zu hören.

 

Alles Liebe und namasté,

Deine Simone