Viele Erfahrungen, Umwege und Ausprobieren waren nötig, um mein persönliches Rezept raus aus den Rückenschmerzen zu finden. Trotz des ein oder anderen amüsanten Ratschlags. ;)
10 Jahre Rücken – eine fragwürdige Karriere
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Blogbeitrages bin ich 41 Jahre alt und kann auf eine beachtliche Karriere von über 10 Jahren an Rückenproblemen – mal mehr, mal weniger – zurückblicken. Ende 20/Anfang 30 ging es los, dass es immer mal wieder zwickte im unteren Rücken. Nicht schlimm, alles noch im Rahmen des Erträglichen, aber es war immer da, dieses unangenehme Gefühl.
Als erstes dachte ich mir … nichts. Wird schon wieder vergehen. War aber leider nicht so. Dann kam mir der Gedanke, es könnte daran liegen, dass ich mich weniger bewege. In meiner Jugend war ich Roll- und Eiskunstläuferin und habe täglich trainiert. Zusätzlich gings zum Ballett, Konditionstraining und zur Gymnastik (ja, so hieß das in den 80er/90ern). Nach dem Abitur, als ich begonnen habe zu studieren, fiel auf einmal ganz viel davon weg. Was dazu kam: Sitzen. Sitzen im Hörsaal, sitzen in der Bibliothek, sitzen bei den Hausarbeiten und sitzen beim lernen. 9 Semester lang. Das Diplom in der Tasche wollte ich nun endlich anfangen zu arbeiten und bin ins Berufsleben eingestiegen. Und was tut man als BWLer mit Schwerpunkt Marketing? Richtig: im Büro sitzen. Mit komischer Haltung vor dem PC round about 40 Stunden in der Woche. Dazu kam teilweise noch eine Stunde einfach pendeln mit dem Auto. Also musste wieder mehr Bewegung in den Alltag. Mittags spazieren gehen, am Abend ins Fitnessstudio, 4-5x die Woche, Gruppenkurse habe ich damals auch schon unterrichtet. Das hat auf vielen Ebenen gut getan, aber gänzlich verschwunden sind meine Rückenschmerzen dadurch leider nicht. Also bin ich zum Orthopäden gegangen…
Mein Ärztemarathon und was alles nicht geholfen hat
Nachdem ich also dauerhaft diese latenten Rückenschmerzen hatte, bin ich zum Arzt gegangen und hab meine Situation geschildert. Aus einem Arztbesuch wurden mehrere und ich kann mich wirklich nicht mehr an jeden einzelnen im Detail erinnern. Einige Highlights sind mir allerdings im Gedächtnis geblieben:
- “…da müssen wir erstmal ein Röntgenbild machen…”
- “…sie müssen sich mehr bewegen…” (ääähm)
- “…gehen Sie mal mit den Fingerspitzen Richtung Zehenspitzen”, Ich gedanklich: logo, kein Problem, ich mache ja schließlich Ballett seit ich 3 bin. “Na das klappt ja prima, dann kann es ja nicht so schlimm sein.”
- Behandlung bestimmter Triggerpunkte entlang der Beine mit einem Hilfsmittel aus Holz. Aua!!! Was hat es gebracht? Viele blaue Flecken!
- “…wir probieren da mal was aus.” Ich bekomme ungefragt eine Spritze im Bereich der Lendenwirbelsäule mit dem Hinweis, dass man da dann eben künftig Kortison spritzen müsse. Ich bin nie wieder hin, denn die Testspritze hat mich 2 Wochen komplett außer Gefecht gesetzt.
- und mein jüngstes Highlight: “Bei Rückenproblemen rate ich Ihnen Magnesium einzunehmen und sich auf YouTube ein paar Übungen rauszusuchen.” (really?)
- …to be continued…
Versteht mich nicht falsch. Es ist richtig und wichtig bei gesundheitlichen Problemen zum Facharzt zu gehen. Ich persönlich hätte mir nur an der ein oder anderen Stelle etwas mehr Einfühlungsvermögen und Lösungsalternativen gewünscht. Dickes Dankeschön an dieser Stelle an die großartigen Therapeuten, die mich begleitet haben.
Und was hilft nun wirklich?
Ganz ehrlich? Kommt drauf an. ;) Es ist super individuell, nicht nur für jede Person sondern auch in jeder Situation. Durch meine Erfahrungen habe ich mein persönliches Rezept gefunden. Für mich ist es eine ganzheitliche Mischung aus Bewegung (Yoga angepasst an meine Bedürfnisse und Spaziergänge mit dem Hund), Entspannung für Körper, Geist und Seele, positives Mindset, Reisen & Natur, Selbstermächtigung und eine Portion Freigeistigkeit. Ich habe für mich festgestellt, dass, je gestresster und angespannter ich bin, desto anfälliger bin ich wieder für Rückenschmerzen. Mein Rücken ist sozusagen mein persönlicher Psychoindikator.
Was für mich funktioniert, muss nicht zwangsläufig auch für dich funktionieren. Doch das Drehen an den Stellschrauben auf den verschiedenen Ebenen des Wohlbefindens werden dich zu deinem individuellen Rezept führen. Und wenn du magst, unterstütze ich dich dabei.
[…] Als Manager musst du hart sein, musst du dich durchsetzen, musst du die Ellenbogen ausfahren, musst du mit dem Kopf durch die Wand. Das waren einige der Ratschläge, die ehemalige Chefs mir gegeben haben. Sie haben es sicher gut gemeint, mir damit aber nicht gut getan. Von Anfang an in meiner Karriere im Marketing hatte ich das Gefühl, ich sei nicht richtig so wie ich bin. Eigentlich ging es schon früher noch während des Studiums los. Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einem Professor, in dem es darum ging, warum wir Studenten eine bestimmte Entscheidung getroffen haben. Mit Bauchgefühl brauchte ich nicht zu argumentieren. In den Augen des Professors war das schlichtweg falsch, so könne man keine Entscheidungen treffen, nur Fakten würden zählen. Heute, 20 Jahre später, weiß ich, dass das Quatsch ist. Natürlich sind Zahlen, Daten und Fakten wichtige Grundlagen, um eine Entscheidung treffen zu können. Aber ebenso wichtig ist das Bauchgefühl. Es trifft die Entscheidung sogar noch schneller als das Gehirn und hat eigentlich immer recht. Und wenn man konstant gegen seinen Bauch entscheidet, verlernt man nicht nur, auf seine Intuition zu hören, sondern es kann sich das auch negativ auf Körper und Geist auswirken und zu Krankheit führen. (Bandscheibe lässt grüßen.) Dass Orthopäden dabei nicht immer die größte Hilfe sind, erzähle ich hier. […]
[…] und meinen Versuch, den Rückenschmerzen etwas entgegenzusetzen, habe ich im Blogartikel „Magnesium & YouTube Videos: Sinn und Unsinn ärztlicher Ratschläge“ erzählt. Wirklich geholfen hat das alles […]