Mein Motto des Monats Mai – Genieße den Moment! Ein Monat der Achtsamkeit.

Am 2. Mai war mein Geburtstag. Nach zwei Geburtstagen im Lockdown und einem mies wahrgenommenen Geburtstag im letzten Jahr, wollte ich es dieses Jahr besser machen. Ich habe mir liebe Freunde eingeladen und sie mit einem leckeren Essen verwöhnt. Das Wetter hat auch mitgespielt und wir konnten die ersten frühlingshaften Stunden auf der Terrasse genießen.
Mit diesem schönen Tag und einer tollen Weinwanderung am 1. Mai-Feiertag kann der Start in den Monat Mai durchaus als gelungen bezeichnet werden. Gute Gründe, warum ich für mich den Mai als Achtsamkeits-Monat auserkoren und unter das Motto “Genieße den Moment” gesetzt habe.
Ich möchte dich hiermit einladen, es mir gleich zu tun und diesen Monat viel mehr Achtsamkeit und genussvolle Momente in dein Leben einzuladen.
Gelegenheiten bietet uns der Wonnemonat Mai dafür viele, beschert er uns doch die ganze Bandbreite des Frühlings: das Wetter wird milder, die Singvögel zwitschern was die Kehle hergibt und die Frühlingsblüher schenken uns ein Farbenmeer, das uns das grau der letzten Monate schnell vergessen lässt. Außerdem laden Feier- und Brückentage zu Kurztrips ein, zu kleinen Auszeiten in denen wir bewusst die freie Zeit draußen in der Natur an der frischen Luft oder schönen Städtetrips genießen können. Viele Jahre habe ich meinen Geburtstag z.B. mit meiner besten Freundin in Lazise am Gardasee verbracht. Hach, war das schön!
Klingt nach dem perfekten Monat mit jeder Menge Gelegenheit für Achtsamkeit, bewusste Pausen und Wertschätzung des gegenwärtigen Moments, oder etwa nicht?

“Jeder Moment kann ein guter Moment sein, wenn du dich dazu entscheidest.”

– Deepak Chopra

Die Bedeutung von Achtsamkeit

Aber warum ist Achtsamkeit so wichtig? Und was ist es überhaupt?
Wikipedia erklärt Achtsamkeit, oder englisch: mindfulness, als einen Zustand von Geistesgegenwart, in dem ein Mensch hellwach die gegenwärtige Verfassung seiner direkten Umwelt, seines Körpers und seines Gemüts erfährt, ohne von Gedankenströmen, Erinnerungen, Phantasien oder starken Emotionen abgelenkt zu sein, ohne darüber nachzudenken oder diese Wahrnehmungen zu bewerten.
Es ist also die vollkommene Präsenz im Hier und Jetzt, im gegenwärtigen Augenblick. Wenn wir es uns zur Gewohnheit machen, mehr Achtsamkeit in den Alltag zu bringen, kann uns das helfen, Stress zu reduzieren, uns besser zu konzentrieren und uns unserem Selbst bewusster zu werden.

“Glück ist nicht etwas, das du suchst, sondern etwas, das du erlebst, wenn du im gegenwärtigen Moment lebst.”

– Eckhart Tolle

5 Ideen, wie du mehr Achtsamkeit in dein Leben bringst

  1. Beobachte deinen Atem

    Nimm dir ein paar Minuten Zeit und suche dir einen Ort, an dem du ungestört bist. Hier kannst du sich setzen, stellen oder legen, was auch immer für dich in dem Moment das Beste ist. Hauptsache, du kannst deine Wirbelsäule natürlich aus- und aufrichten, dass dein Atem frei fließen kann. Dann schließe die Augen und lenke deine Aufmerksamkeit zu deiner Atmung. Nimm sie einfach nur wahr, ohne sie verändern zu wollen. Um den Atem besser wahrnehmen zu können, kannst du dich auf den Punkt unter deiner Nasespitze konzentrieren und spüren, wie die Luft sanft daran vorbei huscht. Oder du legst eine Hand auf deinen Bauch und die andere auf deinen Brustkorb und stellst fest, wie sich beide im Takt der Atmung leicht heben und senken. Probiere es einfach mal aus.
    Du kannst (und solltest sogar) diese Achtsamkeitsübung mit auf deine Yogamatte nehmen. Wenn du das nächste Mal auf die Matte gehst, nimm dir vor, diese Praxis deiner Atmung zu widmen und zu beobachten, wie sie dein Atem in der Praxis und in den verschiedenen Asanas verhält. Oder schau in einem meiner Kurse vorbei, dann üben wir das gemeinsam.

    Achtsamkeitsmeditation in der Natur

    Den Atem beobachten

  2. Mache bewusst Pausen

    Gib es zu, du kennst das bestimmt auch. Manchmal hetzt man von Termin zu Termin oder von Aufgabe zu Aufgabe. Am Abend fällt man dann todmüde auf die Couch und fragt sich wo die Zeit geblieben ist. Und die Pausen. Wahrscheinlich waren sie nicht vorhanden. Dabei ist es so wichtig, regelmäßig Pausen einzulegen, um den Geist zu entspannen und den Körper zu erfrischen. Wie könnte das aussehen? Hier ein paar Vorschläge:

    • zuerst könntest du dir über den Tag verteilt Erinnerungen in dein Handy eingeben, damit du deine Pause nicht vergisst.
    • du könntest dir eine gute Tasse Tee machen und diese ganz bewusst genießen.
    • du könntest eine Mini-Meditation machen und dich z.B. für 1 Minute auf deinen Atem konzentrieren, so wie in Punkt 1 beschrieben.
    • du könntest ein paar einfache Yogaübungen auf dem Stuhl machen.
    • du könntest aufstehe, dich etwas bewegen, recken und strecken und ein paar tiefe Atemzüge in den Bauch nehmen.
    • du könntest ein paar leichte Dehnübungen machen.
    • du könntest mit deinem Hund spazieren gehen.
    • du könntest dir einen saftigen Apfel aufschneiden und den Genuss des selbigen zelebrieren.
    • … der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wie könnte deine Pause aussehen?
  3. Tu dir etwas Gutes

    Mal ehrlich. Wieviel Selbstfürsorge integrierst du aktiv in dein Leben? Selbstfürsorge bedeutet, sich sowohl auf körperlicher, als auch auf psychischer Ebene um die eigene Gesundheit zu kümmern. Tust du dir regelmäßig etwas Gutes, um das zu erreichen? Gerade wir Powerfrauen tendieren dazu, zuerst gewissenhaft unsere nie endende To-Do-Liste abarbeiten zu wollen, bevor wir uns eine Pause oder gar etwas Gutes für uns gönnen. Doch unsere Gesundheit ist doch unser höchstes Gut, damit wir unser selbst gewähltes Pensum auch schaffen können. Wir müssen also dafür sorgen, dass es uns gut geht und Selbstfürsorge in unseren Terminkalender mit einplanen. Das müssen keine tagelagen Wellness-Retreats sein (auch wenn die wahnsinnig schön sind!), doch 10-30 Minuten am Tag in uns und unsere Gesundheit zu investieren, sollte drin sein, oder? z.B. durch regelmäßige Yoga-Praxis, ein gutes Buch lesen oder ein entspannendes Bad nehmen.

    Person liest in Badewanne

    Zeit für ein entspannendes Bad

  4. Geh in die Natur

    Du kennst es bestimmt. Wir sind voll konzentriert bei der Sache und arbeiten fleißig unsere To-Dos ab. Die nächste Meetingerinnerung ist im Kalender aufgeploppt und der Bericht für den Chef muss auch noch schnell fertig gemacht werden. Und ehe wir uns versehen, ist der Tag vorbei und wir waren nur im Büro. Bei künstlichem Licht (besonders im Winter) und abgestandener Luft. Das fördert Stress. Ein kleiner Abstecher in die Natur kann Wunder wirken. Frische Luft und Sauerstoff tun den Lungen und dem Gehirn gut. Durch das Tageslicht auf der Haut produziert der Körper Vitamin D, welches wichtig ist für unser Immunsystem und es fördert auch die Ausschüttung des Glückshormons Serotonin. Der sanfte Blick in die Weite schafft Raum im Innen und reduziert Stress. Viele gute Gründe, sich regelmäßig in der Natur aufzuhalten, oder? Hier ein paar Ideen für dich:

    • Mache eine aktive Mittagspause und einen flotten Spaziergang, du wirst am Nachmittag viel fitter sein
    • Mache einen Achtsamkeitsspaziergang im Wald. Nimm bewusst den Geruch des Waldes wahr oder spüre wie sich der Untergrund unter deinen Füßen anfühlt (das klappt natürlich am besten barfuß oder in Barfußschuhen) oder lausche achtsam den Geräuschen des Waldes. Wenn dir danach ist, umarme auch gerne mal einen Baum… ;)
    • An richtig vollgepackten Tagen, an denen die Aussicht auf Spaziergänge nicht so gut ist (das kann Hundebesitzern nicht passieren) nimm dir morgens ein paar Minuten Zeit, öffne das Fenster oder gehe auf den Balkon und lasse Licht und Luft auf dich einwirken. Ein ziemlich guter Start für einen vollen Tag.
      Frau meditiert in der Natur

      Genieße den Moment in der Natur

  5. Vermeide Ablenkungen

    Last but not least. Egal, was du tust, sorge dafür, dass du ohne Ablenkung bei der Sache bleiben kannst. Multi-Tasking ist ein Mythos und das genaue Gegenteil von Achtsamkeit. Ohne Achtsamkeit keine Präsenz und ohne Präsenz kein Genuss des gegenwärtigen Moments. Wir dürfen, nein müssen, Ablenkungen minimieren, um den Moment genießen zu können. Du kennst sie sicher alle, aber hier trotzdem nochmal ein paar Tipps zur Erinnerung:

    • Handy aus oder in den Flugmodus beim Lesen
    • kein TV oder Computerarbeit beim Essen
    • ruhiger Platz fürs Yoga
    • Spazieren gehen ohne Musik auf den Ohren
    • E-Mails, Handy nur zu bestimmten Zeiten checken
    • … you name it. Was sind deine Strategien?

Inspiration für dich

Hier habe ich dir eine kleine Geschichte mitgebracht, die das Thema Achtsamkeit und das Genießen des Moments schön anschaulich darstellt:

Eine Person ging zu einem weisen Mann und fragte: “Meister, wie kann ich glücklich sein?” Der weise Mann antwortete: “Wenn du isst, dann iss. Wenn du gehst, dann gehe. Wenn du schläfst, dann schlafe. Das heißt, wenn du etwas tust, dann tue es mit voller Präsenz und ohne Ablenkung. Das ist der Schlüssel zum Glücklichsein.”

Den Moment genießen als Routine im Alltag

Vielleicht denkst du jetzt: “Schön und gut, Simone, aber wann soll ich das denn jetzt noch alles machen?!” Ich weiß… Alte Gewohnheiten loswerden ist schwer und neue zu etablieren dauert. Die oben genannten Tipps sollen auch nicht alle auf einmal umgesetzt werden. Vielleicht sind manche davon auch einfach nichts für dich. Suche dir EINEN Lieblings-Tipp aus oder überlege dir selbst etwas und ziehe diese eine Sache für ein paar Tage durch und schau, was passiert. Vielleicht magst du dir am Abend auch eine kleine Notiz dazu machen oder dir eine Sache aufschrieben, wofür du an diesem Tag dankbar bist. Das schärft die Aufmerksamkeit für die kleinen Dinge und du wirst merken, es werden mehr und mehr Momente werden, die du bewusst genießt.

“Der gegenwärtige Moment ist ein kostbares Geschenk. Nutze ihn, um etwas zu bewirken, das dich glücklich macht.” – Steve Maraboli

Yoga am Strand

Blick aufs Meer – ein Genuss

Achtsamkeit üben auf der Yogamatte

Ein wunderbarer Ort, um Achtsamkeit zu üben, ist deine Yogamatte. Vielleicht ist es nicht der allererste Grund, warum die mit Yoga begonnen hast. Es könnte sein, dass du Rückenbeschwerden hattest und dir Yoga als hilfreich empfohlen wurde (ja, das kann ich nur unterstützen!) oder du wolltest es mal ausprobieren, weil es in aller Munde ist oder du wolltest einfach etwas für dich tun (yes!), weil du mehr Ruhe und Balance in dein Leben bringen wolltest. Mit dem Einstieg ins Yoga hast du automatisch mit dem Achtsamkeitstraining begonnen. Yoga und Achtsamkeit sind untrennbar miteinander verbunden. Erst die Achtsamkeit macht Yoga zum Yoga und so den Unterschied zu bekannten Sport- und Fitnessübungen. Yoga und Meditation helfen dabei, den Moment bewusst zu erleben, im Hier und Jetzt zu sein. Der Geist kommt zur Ruhe und das Gedankenchaos löst sich.

Yoga ist eine Lebenseinstellung, verbindet Körper, Geist und Seele und bringt diese in Balance. Es ist eine Methode, um gesünder, glücklicher und achtsamer zu leben und stellt so die Verbindung zwischen Yogamatte und dem täglichen Leben her.

“Yoga is the journey of the self, through the self, to the self.”

– The Bhagavad Gita

Yoga lehrt uns achtsam zu sein und wie wir dieses in unseren Alltag übertragen können. Und je achtsamer wir sind, desto genussvoller ist der Moment.