Die Entscheidung, eine 300h Yogalehrerausbildung zu machen war eher ein Zufall und hat sich mehr oder weniger so ergeben. Denn wie ich im letzten Artikel beschrieben habe, fand ich Yoga früher ziemlich doof. Warum es im Nachhinein die beste Entscheidung war, erzähle ich dir jetzt:
Wie kam es zu der Idee eine Yogalehrerausbildung zu machen?
Als 2016 meine Freundin und ich beschlossen haben ein Sabbatical zu machen, war die Vorfreude groß und ich begann fleißig im Internet zu recherchieren, Ideen zu sammeln und Reisebloggern zu folgen. In diesem Zusammenhang bin ich darüber gestolpert, dass einige Weltreisende Station in Indien gemacht haben, um eine Yogalehrerausbildung zu machen. Hm, dachte ich, kann man machen und habe unbeeindruckt weitergescrollt. Als ich aber immer wieder auf solche Berichte gestoßen bin, war die Idee in meinem Kopf und begann zu wachsen. Zusammen mit der Aussage eines Freundes, dass es sich ja mal gar nicht lohnt für nur 4 Monate zu kündigen (so lange sollte die Australien/Neuseeland Reise dauern) war das der Auslöser noch einen 5. Monat für die Yogalehrerausbildung dranzuhängen. Damals sah ich das als tolle Ergänzung für mein Angebot an Gruppenkursen in Fitnessstudios. Ich hatte ja keine Ahnung… :-D Also begann ich auch hier zu recherchieren. Yogaschulen in Indien gibt es wie Sand am Meer, irgendwie auch logisch. Wie sollte man da nur die richtige finden? Dann habe ich bei verschiedenen Reisebloggern den Namen Trimurti Yoga gelesen, hab mir diese Schule genauer angesehen für gut befunden und gebucht.
Was waren die Entscheidungskriterien auf der Suche nach der Yogaschule?
- Strand – ich sags wie es ist. 😉 Ich wusste, dass ich nach meiner Oz-Reise im Urlaubs- und jeden Tag Meer sehen Modus sein werde und wollte das gerne auch in Indien haben. Trimurti hat einen Standort in Canacona, Goa. Von der Schule zum Strand sind es nur ein paar Minuten mit dem Tuktuk. Der Campus selbst liegt idyllisch etwas im Hinterland mitten im Grünen, was die Geräuschkulisse bei der Morgenmeditation bei Tagesanbruch ganz besonders macht.
- Kosten – auch hier bin ich ehrlich. Mir war klar, dass meine Reisebudget nach 4 Monaten Roadtrip schon ziemlich erschöpft sein wird. Der Preis für 4 Wochen Intensivausbildung im Bungalow mit Doppelbelegung inklusive aller Mahlzeiten belief sich auf 1.500 €. Extrakosten fielen nur an, wenn man sich zusätzlich etwas im Restaurant bestellt hat (hmmm, dieser Eiskaffe und die Schoko-Erdnuss-Schnitten…). Und für das Trinkwasser gab es eine Vertrauenskasse, aber auch hier handelte es sich nur um Cent-Beträge.
- Qualität – Yoga ist kein geschützter Begriff und für Ausbildungen gibt es keine klaren Regularien, zumindest keine in Deutschland staatlich geprüften. Daher wusste ich nicht so recht, wonach ich mich orientieren sollte. Schnell ist mir aufgefallen, dass es die American Yoga Alliance gibt und sich so ziemlich jede internationale Yogaschule nach deren Standards zertifizieren lässt. So auch Trimurti. Die Grundausbildung ist eine 200 Stunden Ausbildung, für so eine hab ich mich dann auch entschieden.
- Inhalt – ich hatte keine Ahnung, welche verschiedenen Yogastile es gibt, geschweige denn wusste ich, was sich dahinter verbirgt. Da schien mir die Multistyle Ausbildung, die als „contemporary“ und „modern“ beschrieben wurde, die perfekte Wahl zu sein. In der ersten Woche stand Hatha Yoga auf dem Programm, in Woche 2 Ashtanga, Woche 3 Vinyasa und in der vierten Woche waren die schriftliche Prüfung sowie unsere Teaching Practicums, also die praktische Prüfung. Der Tag war von 6:30 bis 19:00 Uhr vollgepackt mit Theorie (Anatomie, Art of Teaching, indische/yogische Philosophie) und Praxis (morgens und abends sowie eine Klasse am Nachmittag zu Alignment und Adjustment).
Klingt prima, aber was hat das nun mit Erleuchtung zu tun?
Zugegeben, Erleuchtung ist im Yoga-Kontext ein großes Wort. Für mich hat es sich aber tatsächlich so angefühlt. Es war einfach ein riesengroßer Aha-Moment. Ich hab euch ja erzählt, dass ich die Ausbildung „nur“ als Ergänzung zu meinem Gruppekurs-Angebot in Fitnessstudios machen wollte und wegen der körperlichen Aspekte dafür entschieden habe. Ich sollte eines Besseren belehrt werden. In diesem Zusammenhang muss ich noch erwähnen, dass ich bereits vor der Reise, also 2016, angefangen habe, mich für persönliche Weiterentwicklung zu interessieren. Irgendwie merkte ich damals schon, dass die klassische Konzernkarriere nichts für mich war, hatte die ein oder andere „Mind-Fuck“-Krise und habe dann irgendwann den Podcast „Happy, holy & confident“ von Laura Seiler entdeckt. Ich habe ihn verschlungen. Und nicht nur ihren, sondern so ziemlich alles, was ich durch ihren Podcast noch entdeckt habe. Alles was ich in diesen Podcasts gehört und gelernt hatte, bestätigte mich, dass der Schritt mit der Kündigung und der Reise auf jeden Fall der der richtige war.
So saß ich dann also in Indien im Yoga-Philosophie Unterricht und ich begriff langsam. Es ging hier gar nicht (nur) um die körperliche Ertüchtigung. Nein, es ging um viel mehr, nämlich das ganze Leben. Yoga ist ein Lifestyle, der sich in wirklich jedem Bereich des Lebens widerspeigelt und entlang des achtgliedrigen Pfades des Patanjali unzählige Impulse für den Weg zur persönlichen Erfüllung gibt. Er kann eine Blaupause für ein gutes Leben sein, wenn man sich darauf einlässt. Da war sie, meine Mini-Erleuchtung, es ergab auf einmal alles Sinn. Mein neu entdecktes Interesse für persönliche Weiterentwicklung zusammen mit meiner Passion für Sport und Gruppenkurse waren der „Perfect Match“ im Yoga und seitdem finde ich Yoga gar nicht mehr doof. 😉
Ich freue mich, dass wir uns hier treffen und ein Stück gemeinsam auf dem Yogaweg gehen.
Namasté,
deine Simone
[…] machen. Und was da passierte, war meine persönliche Erleuchtung. Was das war könnt ihr im Beitrag Ausbildung zur Yogalehrerin in Indien […]
[…] zu meiner Yogalehrer-Ausbildung. (Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, lies mal rein in „Yogalehrerausbildung in Indien – so wars…„.) Ich konnte mich kaum bewegen und musste mich hinsetzen, um eine Hose anzuziehen. Was dann […]