„Ich fand Yoga immer doof…“ – So kam ich zum Yoga

Email Newsletter

Melde dich hier für meinen Newsletter an, um immer auf dem Laufenden zu bleiben, was Kurse, Workshops und Events angeht oder ein neuer Blogartikel erscheint.

Wenn mich Leute fragen, wann ich mit Yoga angefangen habe und wie ich dazu gekommen bin, muss ich immer lachen und sage: „Hm, also eigentlich fand ich Yoga immer doof!“. Wie kam es also, dass heute Yoga ein fester Bestandteil meines Lebens ist und dass sich sogar mein ganzes Business darum dreht?

Um diese Geschichte zu erzählen, muss ich etwas weiter ausholen. Mein Weg zum Yoga kam über die sportliche/körperliche Seite. Ja klar, Yoga ist kein Sport. Doch über diesen kleinen Umweg (von 33 Jahren) kam ich endlich auf der Matte an.

Mit 3 Jahren stand ich zum ersten Mal an Papas Hand auf einer Eisbahn. Was als Hobby begann entwickelte sich schnell zu einer Leidenschaft, die ich für die damaligen Verhältnisse relativ professionell betrieben habe und war dann letztendlich auch 15 Jahre lang intensiv im Verein als Roll- und Eiskunstläuferin aktiv. Schöne Bewegungen auf schöne Musik, das war schon immer mein Ding. Wer Eiskunstlaufen schon einmal im Fernsehen gesehen hat oder selbst ausprobiert hat, weiß, dass Ballett sowie Kraft- und Konditionstraining ebenso zum Programm gehören wie die Einheiten auf der Bahn. So kam es, dass ich mit ca. 10 Jahren zum ersten Mal ein Fitnessstudio von innen gesehen habe. In dem Alter (heute ehrlich gesagt auch noch) fand ich Gerätetraining total laaangweilig. Was da aber in den Kursräumen vor sich ging, war mega cool. Die 90er lassen grüßen mit Aerobic, Step Aerobic und Bauch, Beine, Po. Meine damalige Kunstlauftrainerin war selbst Kursleiterin und so war ich jahrelang regelmäßig in allen erdenklichen Gruppenkursen anzutreffen. Mit 18 hing ich dann aber den Sport auf Rollen und Kufen an den Nagel. Ein neuer Abschnitt beginnt: das Abi in der Tasche startete ich in mein BWL Studium. Was geblieben ist, war der Spaß an den Gruppenkursen, die auch damals schon ein schöner Ausgleich zu den immer mehr sitzenden Tätigkeiten waren und schon bald beschloss ich selbst eine Ausbildung zum Groupfitnesstrainer zu machen. Ich fing an selbst Kurse zu leiten und machte allerlei Fortbildungen. So gingen einige Jahre ins Land – nach dem Studium hatte ich die ersten Bürojobs, die Arbeitstage waren lang und ich habe die Abende in den Kursen genutzt, um mich körperlich auszupowern und den Kopf frei zu kriegen.

Yoga wurde mit der Zeit immer populärer und irgendwann in den 2010ern hat es Yoga auch in die Studios im ländlichen Nordbayern geschafft. Wie bei allen neuen Kursen dachte ich: „Naja, kennste nicht, probierste mal aus.“ Heute weiß ich, dass es unzählige verschiedene Yogastile gibt. Genaugenommen so viele wie es Yogalehrer gibt, meiner Meinung nach. Damals, mit dem Groupfitness-Schleier vor dem Gesicht, war ich einfach nur verwirrt. Was erzählt der/die da vorne?! Und singen? Warum singen, ich will schwitzen und mich auspowern und ein bisschen dehnen wäre auch toll. Wie, ich soll jetzt hier still auf der Matte liegen? Das ist doch Zeitverschwendung! Und das sind nur einige der Yoga-Klischees. Du kennst sie bestimmt alle und noch viel mehr. Jedenfalls hab ich es ein paar Mal versucht, aber so wirklich warm geworden miteinander sind wir nicht, Yoga und ich.

So blieb mein Lifestyle einige Jahre lang relativ gleich. Büro – Fitnessstudio – Schlafen – Repeat. Natürlich übertreibe ich hier. Ich hatte auch ein Sozialleben. 😉 Und je länger ich gesessen habe, umso mehr hatte ich auch angefangen, mich mit Ernährung zu beschäftigen. Und reisen, ich liebe reisen! Aber das erzähle ich euch alles ein andern Mal.

2016 hat mich dann eine Freundin gefragt, ob ich nicht mit ihr ein Sabbatical machen will. 4 Monate Australien und Neuseeland sollten es werden. Ich war sofort Feuer und Flamme. Zu dem Zeitpunkt war ich schon über 6 Jahre in der Firma, ein Sabbatical Programm gab es nicht. Doch ich dachte mir, egal, ich geh trotzdem. Ich wollte mir den Traum unbedingt erfüllen. Gesagt, getan. Nach einem Jahr Vorbereitung und Sparen ging es im Oktober 2017 endlich los. Voller Vorfreude fing ich während der Vorbereitungen an einigen Reisebloggern zu folgen. In diesem Zusammenhang bin ich immer wieder über Berichte gestolpert in denen die Blogger:innen über ihre Erfahrungen während ihrer Yogalehrerausbildung in Indien berichteten. Da war es wieder, dieses seltsame Yoga. Je mehr ich gelesen hatte, umso reisefreudiger wurde ich und umso neugieriger wurde ich auch auf Yoga. Ich wollte unbedingt herausfinden, was alle daran so toll fanden. Und als dann ein lieber Freund von mir noch den schlauen Satz zu mir gesagt hat „Na wegen 4 Monaten kündigen lohnt sich ja mal gar nicht.“, musste ich gestehen, er hatte recht. Und damit war es beschlossene Sache. Am Ende der Australien/Neuseelandreise wird ein Monat in Indien angehängt, um eine 200-Stunden Yogalehrerausbildung in Goa zu machen. Und was da passierte, war meine persönliche Erleuchtung. Was das war könnt ihr im Beitrag Ausbildung zur Yogalehrerin in Indien nachlesen.

Ja, so war das mit mir und Yoga. Ich freue mich, dass wir uns auf diesem Weg begegnen.

Namasté,

Deine Simone